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Begegnungszone: Checkliste Anwendungs- und Ausschlußkriterien


Begegnungszonencheck Gemeinde Mutters (QNA + FXA)
Bild aus Begegnungszonencheck Gemeinde Mutters (QNA + FXA)

Für Begegnungszonen empfiehlt es sich, einige Voraussetzungen zu berücksichtigen, um die gewünschten Effekte der erhöhten Verkehrssicherheit, der verbesserten Lebensqualität und der Erhöhung der Fußgängerfrequenz zu erreichen. Idealerweise sollten alle sieben Anwendungskriterien erfüllt sein, damit eine Begegnungszone an einem bestimmten Ort erfolgreich umgesetzt werden kann. Sind mehrere der Anwendungskriterien nicht erfüllt, sollte nach Alternativen gesucht werden.


Alle der bisher umgesetzten Begegnungszonen befinden sich innerorts. Außerorts gelegene Straßen haben nach bisherigen Erfahrungen zu wenig FußgängerInnen- und RadfahrerInnenfrequenz.


Begegnungszonen funktionieren, nach bisherigen Erfahrungen, am besten in Ortsdurchfahrten, Geschäftsstraßen und platzähnlichen Aufweitungen. In Gewerbezonen sind Begegnungszonen nur geeignet, wenn der Querungsbedarf und die FußgängerInnenfrequenz entsprechend hoch sind.


Checkliste Anwendungs- und Ausschlusskriterien Begegnungszone

Checkliste Anwendungs- und Ausschlusskriterien für zukünftige Gemeinschaftsstraßen Daten: bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung, Bern 2011.


Eine Nutzungsmischung von Kfz, RadfahrerInnen und FußgängerInnen ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg von Begegnungszonen. Ist in einer Straße der Anteil der fahrbahnquerenden RadfahrerInnen und FußgängerInnen zu gering und der Kfz- Verkehr zu dominant, könnte die Maßnahme aufgrund der geringen Akzeptanz nicht angenommen werden, da z. B. der Grund für die Reduktion der Geschwindigkeit für Kfz-FahrerInnen nicht nachvollziehbar ist.


Als Richtlinie 4) wird eine Anzahl von hundert FußgängerInnen/ RadfahrerInnen pro 1.000 m² Fläche oder mehr als hundert FußgängerInnen/RadfahrerInnen pro Spitzenstunde empfohlen. Bei einer geringeren Frequenz sollten, bedingt durch den geringen Aufenthaltsbedarf, die Umsetzungsparameter eines Shared- Space-Konzeptes besonders genau geprüft werden.


Begegnungszonen sind zu empfehlen, wenn flächiges Queren erwünscht ist. Dies ist etwa bei einer Geschäftsstraße mit Geschäften auf beiden Seiten oder mit einem „Frequenzmagneten“ (Schule etc.) auf der anderen Straßenseite gegeben. Generell wird eine maximale DTV von 25.000 Kfz empfohlen, obwohl auch höhere Frequenzen denkbar sind. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn der Parkdruck auf das Gebiet nicht allzu hoch ist.


4: Quelle: Eberling Patrick, Bogner Jennifer, Ortlepp Jörg, Gemeinschaftsstraßen: attraktiv und sicher, Bern: bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, 2011, bfu-Fachdokumentation 2.083, S. 12.



2012 zum ersten Mal publiziert von bad architects group (Ursula Faix und Paul Burgstaller) in: SHARED-SPACE-KONZEPTE in Österreich, der Schweiz und Deutschland, herausgegeben vom Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen (SIR)

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