Presseartikel von BezirksBlätter Tirol, 01. Juli 2024 / meinbezirk.at
Freie Redaktion, Elisabeth Zangerl
Die Frage, was in den vergangenen acht Monaten passiert ist, wurde im Rahmen des zweiten Bürgerforums „Masterplan Mobilität 2033 St. Anton am Arlberg“ am 1. Juli im Arlbergsaal beantwortet. Sozusagen wurde ein "Blick in die Werkstatt" gewährt, Maßnahmenvorschläge und das Arbeitsprogramm wurden präsentiert. So viel schon vorab: U-Bahn und innerörtliche Seilbahn als Verkehrslösung der Zukunft dürfte es nicht geben. Eine neue Achse für den öffentlichen Verkehr ist hingegen als Vision langfristig angedacht.
ST. ANTON AM ARLBERG. (lisi). Nachdem Ende Oktober 2023 das erste Bürgerforum zum wichtigen Thema der Mobilität in der Gemeinde St. Anton am Arlberg stattgefunden hat, ging kürzlich das Zweite über die Bühne. Im Ersten wurden Problemlagen aufgezeigt, Wünsche geäußert und Vorschläge eingebracht, diese wurden in den Planungsprozess aufgenommen und gemeinsam im Planungsteam wurden zahlreiche Maßnahmenvorschläge ausgearbeitet, diskutiert, weiter präzisiert oder auch verworfen. Das Anfang Juli stattgefundene Bürgerforum gewährte einen Blick in die Werkstatt – im Rahmen einer kurzen Präsentation wurde eingangs die Arbeit der letzten Monate vorgestellt. Auf mehreren Plakaten war die Arbeit an den Themenbereichen dargestellt, die im letzten Bürgerforum als Schwerpunkte identifiziert wurden, wie beispielsweise eine neue Achse für den öffentlichen Verkehr, die Anbindung des Oberdorfs mit den Konflikten im Bereich des Kreisverkehrs, das Parken sowie der Fußgänger- und Radverkehr.
Seilbahn und U-Bahn ausgeschieden
„Über zehn Sitzungen wurden bisher abgehalten“, zeigte St. Antons Bürgermeister Helmut Mall eingangs auf. Begrüßt hat die Anwesenden auch Martin Raffeiner, der Obmann des Verkehrsausschusses, ebenso Helmut Köll von der planenden Firma, Planoptimo, er informierte, dass das Feedback des zweiten Bürgerforums in weitere Planungen mit einfließe. Florian Hauser von Planoptimo informierte, dass man sich in den vergangenen Monaten verschiedene Achsen und Systeme angeschaut habe. Die beim ersten Bürgerforum oftmals genannte, gewünschte U-Bahn-Lösung würde den Vorteil mit sich bringen, dass der Verkehr weg von der Oberfläche kommt, der Nachteil sei ein „starres, schienengebundenes System":
„Dieses System haben wir nicht weiter verfolgt“
, so Hauser. Ebenso ausgeschieden ist eine Seilbahn als innerörtliche Verkehrslösung:
„Eine solche wäre nicht so flexibel wie ein Bussystem, es hat seinen Reiz, aber die Nachteile überwiegen“,
so Hauser.
Radweg, Verwall und Parken
Die bereits bestehende Fußgängerzone sollte nach Westen und Osten (Griesplatz) ausgeweitet werden. Ein brennendes Thema ist auch das Parken. Hierzu wurden zwei Varianten von Parkhäusern (am Bahnhof und am Terminal Ost) erläutert. Ebenso vielfach genannt wurde im ersten Bürgerforum die Anbindung in Richtung Oberdorf:
„Kurzfristig sollte der Kreisverkehr beim Café Sailer rückgebaut und die Fußgängerzone im Westen dorthin erweitert werden“
, so Hauser. Um den Verkehr in diesem Bereich zu reduzieren, sind u.a. verkehrsorganisatorische Maßnahmen geplant. Eng wird es verkehrstechnisch auch oft im Verwall – hier sollten Straßenerweiterungen die Lösung des Problems sein. Ebenso im Ortsteil Nasserein, wo der Gehsteig erweitert und Straßenverbreiterungen durchgeführt werden sollen. Im Bezug auf den Radweg sind die Fachleute zu folgendem Schluss gekommen:
„Für die Freizeitroute ist die Trassenführung gut“
, so Florian Hauser.
Eine "Medal Plaza"
Der Masterplan Mobilität hat die einzelnen Ideen und Vorschläge zu einem Arbeitsprogramm mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen sowie Visionen zusammengefasst. Mittelfristig ist etwa die Gestaltung des neu geschaffenen Dorfplatzes zu einer Medal Plaza vorgesehen. Darunter sollte eine Verbindungsstraße zum Arlberg WellCom führen. Eine neue Achse für den öffentlichen Verkehr ist als Vision langfristig angedacht. Aber, wie erwähnt nicht als Bahn-, sondern als Bussystem. Um Synergien zu nutzen, soll der Öffentlicher Verkehr-Tunnel auch als Logistikachse für die Anlieferung der Betriebe im Zentrumsbereich genutzt werden. Das Resümee zu Veranstaltungsschluss war positiv, wie Verkehrsplaner Helmut Köll informiert:
„Viele gute Vorschläge wurden diskutiert und ich hatte den Eindruck, dass am Ende die Zustimmung der St. Antoner Bevölkerung sehr hoch war.“
Elisabeth Zangerl, BezirksBlätter Tirol
Fotos: Elisabeth Zangerl
Original Bericht BezirksBlätter Tirol: meinbezirk.at
Comments